Hund Leckt Alles Ab: Gründe & Lösungen
Ihr Hund versucht ständig Menschen abzulecken und das stört Sie? Sie machen sich Sorgen, weil Ihr Hund plötzlich exzessiv seine Pfoten oder Gegenstände ableckt?
Was es mit der flinken Zunge des Hundes auf sich hat, erfahren Sie im Folgenden. Hinter dem Ablecken können ganz verschiedene Beweggründe stecken. Machen wir uns zunächst an die Ursachenforschung heran…
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Warum lecken Hunde alles ab
Um zu verstehen, wieso Ihr Hund alles ableckt, müssen wir uns mit der Natur des Hundes befassen – also das, was ihm vor der Geburt mit auf dem Weg gegeben wurde (dem einen mehr, dem anderen weniger).
Ablecken- Teil der hündischen Kommunikation
Bereits als Welpen lecken Hunde sich gegenseitig ab…
Die Mutterhündin spielt hierbei eine große Rolle, denn das Ablecken ist essenziell für das Überleben der Welpen. In weiterer Folge nutzen Hunde das Ablecken für die soziale Kommunikation, die Körperpflege und dafür Nahrung aufzunehmen. Sie sehen also, das Ablecken an sich ist ein völlig natürliches Verhalten von Hunden.
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Aber warum lecken Hunde Menschen, Gegenstände oder exzessiv ihre Pfoten ab?
Manchmal jedoch nimmt das Ablecken exzessive Formen an und entspricht nicht mehr der „Norm“. Eine Erklärung wieso Hunde manchmal exzessiv lecken und Maßnahmen, was Sie dagegen unternehmen können, erfahren Sie nun:
Zuneigung dem Menschen gegenüber
Wenn Hunde ihre Menschen ablecken, hat das meist den Hintergrund, dass sie ihre Zuneigung ausdrücken wollen, oder sie wollen Aufmerksamkeit. Das Maß dieses Vertrauensbeweises können Hunde einfach nicht kontrollieren.
Sie können sich nun entweder darüber freuen, wenn Ihr Vierbeiner wieder einmal Küsschen verteilt, oder ihn mittels Alternativverhalten davon abbringen. Zum Beispiel könnten Sie, wenn er Sie ablecken möchte, ein Sitz abfragen und ihn dann belohnen. Somit haben Sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, der Hund hat nicht geleckt und ganz nebenbei wird auch noch trainiert.
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Auch wenn Ihr Hund gerne fremde Menschen an Händen oder im Gesicht ableckt, kann es helfen spontan ein Alternativverhalten zu etablieren, um dies zu verhindern. Bitte bedenken Sie immer, dass das Ablecken grundsätzlich ein normales Verhalten ist.
Exzessives Pfoten lecken
Ihr Hund knabbert auffällig oft an seinen Pfoten? Dies kann mehrere Gründe haben.
Stress als Ursache
Auch das exzessive Lecken der Pfoten kann mehrere Gründe haben.
Häufig benagen und belecken Hunde ihre Pfoten, weil ihnen langweilig ist oder sie gestresst sind. Sollte dies mit hoher Wahrscheinlichkeit der Fall sein, beobachten Sie Ihren Vierbeiner genau. Sehr schnell werden Sie herausfinden unter welchen Umständen er dieses Verhalten zeigt.
Nun können Sie entgegenwirken und den Alltag Ihrer Fellnase spannender und abwechslungsreicher gestalten. Such- und Schnüffelspiele eignen sich dafür sehr gut.
Folgende Ideen können Ihnen helfen Stress und Langeweile bei ihrem Hund vorzubeugen:
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Schnüffelspiele
Hunde arbeiten gerne mit ihrer Nase. Schnüffelspiele sind genau der richtige Weg, um Ihren Vierbeiner geistig auszulasten, ohne ihn zu stressen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Schnüffelmatten, Teppichen und Spielzeugen am Markt, welche dafür super geeignet sind.
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Spaziergänge spannend gestalten
Auch hier sind Schnüffelspiele ideal geeignet. Weiters machen Balanceübungen dem Hund Spaß und stärken zusätzlich Ihre Beziehung. Der Wald bietet wundervolle Möglichkeiten, kleine Spiele einzubauen. Zum Beispiel können Sie Leckerlis in einem Baum verstecken und Ihren Hund suchen lassen. Oder Sie lassen Ihren Hund über Baumstämme balancieren. Solche Übungen stärken das Selbstbewusstsein Ihres Hundes und lasten ihn geistig gut aus.
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Suchspiele mit dem Dummy
Eine weiterer Möglichkeit wäre, einen Dummy auf den Spaziergang mitzunehmen und Ihren Hund suchen zu lassen. Sie nehmen einen Dummy in den Sie Leckerlis füllen können, lassen Ihren Hund absitzen und verstecken den Dummy. Dann geben Sie das Signal zur Suche. Sobald Ihr Hund Ihnen den Dummy zurückgebracht hat, belohnen Sie ihn.
Allergien können die Ursache sein
Wenn Ihr Hund jedoch gut ausgelastet und ausgeglichen ist, kann auch eine Allergie hinter dem Pfoten lecken stecken. Beispielsweise kann sich eine Futtermittelallergie dahingehend äußern, dass die Pfoten schuppig werden und einen Juckreiz auslösen.
Eine Empfehlung in puncto Gesundheit können wir Hunde Gesundheitsbibel aussprechen…
Was können Sie tun?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund allergisch sein könnte, hilft oft eine Umstellung des Futters zum Beispiel auf BARF oder selbstgekochte Rationen. In Fertigfutter sind oft viele Inhaltsstoffe vorhanden, die beim Hund eine Überempfindlichkeit auslösen können. Mit BARF und/oder selbstgekochten Futter haben Sie die Kontrolle darüber, was Sie Ihrem Hund verfüttern. Dies ist der beste Weg, um unangenehme Allergie zu verhindern.
Herbstgrasmilben
Herbstgrasmilben sind auch ein häufiger Grund wieso sich Hunde exzessiv die Pfoten lecken. Meistens treten diese Symptome zwischen Juli und Oktober auf, wo die Herbstgrasmilbe besonders aktiv ist. Dieser Parasit legt Eier in die Erde. Wenn nun im Frühling die Larven schlüpfen, haften sich diese an die Haut von potenziellen Wirten, unter anderem auch Hunden. In weiterer Folge kann es bei Ihrem Vierbeiner zu quälenden Juckreiz kommen und dadurch zu Fellverlust.
Was können Sie tun?
Vorbeugen kann man Herbstgrasmilben, wenn man in deren Hochsaison Wiesen und Wälder meidet, die als befallen gelten. Wenn Ihr Hund bereits mit Herbstgrasmilben befallen ist, hilft nur der Gang zum Tierarzt. Dieser kann ein geeignetes Medikament dagegen verschreiben.
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Fremdkörper
Ein weiterer Grund, wieso Hunde ihre Pfoten (plötzlich) intensiv belecken, kann ein Fremdkörper sein. In der warmen Jahreszeit werden vor allem Grannen zu einer Gefahr für Hot-Spots und Co. bei Hunden. Wenn sich eine Granne zwischen die Zehen des Hundes verirrt, kann das sehr schmerzhaft für Ihren Vierbeiner sein. Wenn Ihr Hund also seine Pfoten nicht in Ruhe lassen möchte, hilft oft eine Untersuchung zwischen den Zehen.
Was können Sie tun?
Der beste Weg, um Grannen in der Hundehaut zu vermeiden, ist, den Hund nicht in ungemähten Feldern und Wiesen umherrennen zu lassen. Außerdem sollten Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang, besonders an den Ohren und Pfoten, auf Grannen untersuchen. Im besten Fall kürzen Sie zusätzlich das Fell an den Pfoten und an den Ohren, damit Grannen keine Oberfläche zum haften bleiben haben.
Licky Fits – Leckanfall
Ihr Hund schleckt exzessiv Gegenstände und den Boden ab?
Dann könnten die sogenannten Licky Fits dahinterstecken. Hunde, die darunter leiden lecken einfach ALLES ab und fressen draußen zusätzlich exzessiv Gras (siehe ständiges Hundebuddeln unterbinden).
Der wesentliche Unterschied zwischen „normalen“ Ablecken und Licky Fits ist, dass die Hunde panisch wirken und nahezu nichts vor ihren Leckanfällen sicher ist. Die Ursache ist meist ein Problem im Magen-Darm-Trakt. Oft handelt es sich um eine Übersäuerung des Magens. Die Gründe für die Übersäuerung und in weiterer Folge die Licky Fits können
- Stress
- falsche Ernährung
- organische Störungen
sein.
Was können Sie tun?
Eine Abklärung beim Tierarzt ist hier dringend erforderlich. Wenn Ihr Hund einen akuten Anfall von Licky Fits hat, hilft es oft ihn ins freie zu führen und Gras fressen zu lassen. Gute Erfahrungen wurden auch mit der langfristigen Gabe von Ulmenrinde – auch bekannt als Slippery Elm – gemacht. Ihr werden folgende Wirkungen nachgesagt:
- entzündungshemmend
- giftstoffbindend
- schleimbildend
- lindernd
- beruhigend
Die Ulmenrinde ist als Pulver erhältlich (> HIER im Onlineshop bestellen…) und wir kurz aufgekocht, bis sich ein Gelee bildet. Wichtig ist, dass Sie die Ulmenrinde zeitversetzt, also mindestens eine halbe Stunde, nach einer Mahlzeit verabreichen.
Hundelecken – das Fazit
Das Ablecken ist eine normale Handlung im Verhaltensrepertoire Ihres Hundes. Wenn es jedoch nicht mehr der Norm entspricht und exzessiv wird, sollten Sie als Halter dringend entgegenwirken.
Gründe für exzessives Lecken können Stress, gesundheitliche Probleme, oder auch Parasiten sein. Auf jeden Fall lohnt es sich dem Verhalten auf den Grund zu gehen und gegebenenfalls Hilfe von einem Hundetrainer oder einem Tierärzt in Anspruch zu nehmen.
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