Hund Büchst Immer Wieder Aus
Ist Ihr Hund ein richtiger Ausbruchkönig, der selbst Alcatraz wie ein Tipi-Zelt aussehen lassen würde?
Beherrscht er den Rückruf nicht sehr gut und erkundet nur allzu gerne selbstständig die Umgebung? Hunde, die immer wieder ausbüchsen oder davon laufen, können eine große Belastung sein.
Doch nur kein Stress, es gibt Abhilfe. Welche Gründe hinter dem ständigen Ausbüchsen stecken und was Sie dagegen unternehmen können, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Gründe & Lösungen gegen Ausbüchsen & Weglaufen
Es gibt mehrere Gründe, wieso Hunde ständig weglaufen oder vom Grundstück ausbüchsen.
Diese sind die Häufigsten:
Jagd- oder Hütetrieb – Jagdkontrolltraining
Vor allem Jagdhunderassen sind dafür bekannt, dass sie gerne ihrem natürlichen Instinkt folgen und auf die Pirsch gehen. Besonders im Herbst ist die Gefahr groß, dass Hunde ausbüchsen, um ihrem Jagdtrieb zu frönen.
Diesen dem Hund abzutrainieren, wird nur in den seltensten Fällen gelingen, denn bei der Jagd werden Glückshormone freigesetzt. Wenn Ihr Hund also ein leidenschaftlicher Jäger ist, ist die beste Möglichkeit, seinen Jagdtrieb umzuleiten.
Es gibt mittlerweile sehr viele gute Trainings, die unter dem Namen Antijagdtraining oder Jagd-Kontroll-Training bekannt sind. Sie basieren auf dem Prinzip der positiven Verstärkung, wo das Augenmerk auf alternative Verhaltensweisen, Entspannung und ganz wichtig- auf den sicheren Rückruf- gelegt wird.
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Aber auch für Hütehund Besitzer sind diese Trainings sehr gut geeignet, da diese Rassen ebenso dazu neigen können auszubüchsen. Der Hütetrieb ist eine abgewandelte Form des Jagdtriebs, bei der das Packen und Töten der Beute „herausgezüchtet“ wurden. Das ist aber keine Garantie dafür, dass ein Hütehund nicht doch das Potential dafür in sich trägt.
Auch Border Collies, Australian Shepherds, der Collie und der Shetland Sheepdog können einen starken Hütetrieb haben. Um zu verhindern, dass diese Rassen zukünftig Radfahrer, Jogger oder Autos jagen, ist auch bei ihnen ein Jagd-Kontroll-Training empfehlenswert.
Den Garten sichern
Neben dem geeigneten Training sollten Sie auch Ihren Garten ausbruchssicher gestalten. Besonders wenn sich Hund oft allein darin aufhält, empfiehlt es sich, einen ausreichend hohen und ausbruchssicheren Zaun aufzustellen.
Ein Zaun, welcher eine Höhe von 150-200 cm hat, gibt die nötige Sicherheit. Ferner ist es wichtig, dass der Hund nicht drunter durch schlüpfen kann und der Zaun möglichst engmaschig ist. Auch sollte er frei von spitzen Elementen sein, damit sich Ihr Vierbeiner nicht verletzen kann.
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Angst/Panik und die Lösung
Es gibt viele Hunde, welche sehr ängstlich sind und beim kleinsten Geräusch zur Flucht neigen. Besonders bei Tierschutzhunden, die nicht an den Trubel der Stadt gewöhnt sind, kann dies vorkommen.
Aber auch Silvester kann dem Vierbeiner sehr zusetzen. Das Feuerwerk verursacht oft, dass Hunde ausbüchsen. Als Halter eines solchen Hundes sollten Sie besonders an und um den Silvesterabend dafür sorgen, dass der Hund gut gesichert ist (siehe Trennungsangst überwinden).
Am besten befolgen Sie der Devise „doppelt hält besser“ und sichern Ihren Hund bei den Spaziergängen am Geschirr und am Halsband. Dies gilt auch für Tierschutzhunde, welche gerade neu übernommen wurden und deren Verhalten man noch nicht vorhersagen kann.
Natürlich gilt es zudem das individuelle Gemüt des Hundes zu berücksichtigen. Ist ihr Hund ein kleiner Angsthase? Ist er sehr schreckhaft? Wenn ja, dann halten Sie Schockmomente, wie zu viel Trubel oder Straßenverkehr von ihm fern.
Ausbüchsen durch Langeweile
Wenn Hunde gelangweilt sind, neigen sie dazu, selbst für ihre Stimulation zu sorgen. Hier kann es sein, dass sich das Tier einen „Zirkusdirektor“ in Form seines Menschen bzw. Rudelführers wünscht, der für Unterhaltung wünscht.
Etablieren Sie einen strukturierten Tagesablauf mit genügend körperlicher, vor allem aber geistiger Auslastung. Ein Hund, welcher den ganzen Tag im Garten verbringen darf, jedoch ohne menschliche Führung, wird auf blöde Ideen kommen.
Genügend Abwechslung und Zuneigung sowie intensives Training in Bezug auf den sicheren Rückruf helfen zu verhindern, dass Ihr Vierbeiner ausbüchst oder wegrennt. Schaffen Sie ein nachhaltig gesundes Millieu, in dem sich der Hund stets auf Sie verlassen kann; „heute hü und morgen hott“ – das mag kein Hund der Welt.
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Es gibt keine Garantie…
Jeder Hund hat sein eigenes Temperament und angeborene Instinkte. Genetische Bedingungen gilt es für uns Menschen anzuerkennen. Was Sie aber tun können und sollten, ist es das Fundament für eine gute Hund-Mensch Beziehung zu bauen und Risiken zu minimieren.
- Ihr Hund gut trainiert & ausgelastet ist,
- Sie genügend Zeit in ihn investiere,
- Ordentlich für Abwechslung sorgen,
- Die Bindung zwischen ihnen stark ist,
…kann es passieren, dass er andere Pläne hat und wegläuft.
Aus diesem Grund lohnt sich die Investition in einen sogenannten „Tracker“. Dieser lässt sich an einem Halsband oder Geschirr befestigen und bietet GPS-Tracking in Echtzeit. Sie wissen also stets ganz genau, wo sich Ihr Hund gerade aufhält.
Resümee zum Ausbüchsen
Der Jagdinstinkt bei Hunden ist angeboren, manche Rassen leben diesen stärker aus als andere. Wichtig ist, dass man nicht versucht, diesen Instinkt in despotischer Manier wegzutrainieren, sondern ihn umleitet und alternative Verhaltensweisen dafür erarbeitet.
Auch Hunde, die gut ausgebildet sind und in den meisten Fällen hören, können plötzlich aus Angst oder weil sie sich erschrecken, weglaufen. Besonders bei Tierschutzhunden und rund um Silvester sollten Sie Maßnahmen ergreifen, die es dem Hund unmöglich machen auszubrechen oder wegzurennen. Neben einem ausbruchssicheren Garten und der Etablierung des sicheren Rückrufs kann die Anschaffung eines Trackers sinnvoll sein.
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